Horizonte – oder: Drucken ist gar nicht so scheiße

Wenn der Blogartikel ein Bob Dylan-Song á la "Subterranean Homesick Blues" wäre, dann ginge er in etwa so:
"Monotypie … Frottage … Stempeldruck … Radierung … Schnitzen … Schwitzen … Holzschnitt … Pressen … Kleben … Montage … Kaschieren … Schneiden … Ritzen … Klecksen … Kurbeln … Moosgummi … Walzen … Kleister … Prägen … Schreiben … Binden … keine Pause kennen …"



Das Oberthema des Workshops war "Horizont - Linie" und er fand in Lauenburg in der DJH Zündholzfabrik mit wunderbarem Elbblick statt. 16 Teilnehmer von Flensburg bis Dortmund, 16 Level, 16 Temperamente, 16 Stile.
Ziel war es mit verschiedenen Drucktechniken zu experimentieren, sie mit Kalligrafien zu ergänzen und daraus ein Buch zu gestalten. Jeder hat in seinem Tempo und nur mit den Techniken gearbeitet, die ihm gefielen. Es war viel zuviel Input um alles ausgiebig zu nutzen, aber eine ganze Menge floss wunderbar zusammen.

Es ist unglaublich, wieviele Techniken und Ideen die beiden Kreativwunder Birgit Nass und Marí Emily Bohley zusammen in einen 4-tägigen Workshop quetschen können ohne die Teilnehmer zu überfordern. Am Ende sah man mal wieder nur zufriedene oder beseelte Gesichter. Alle sind inspiriert mit den neuen Kennnissen weiterzuarbeiten und haben die Taschen und Mappen voll mit wunderschönen Blättern und Büchern und den Kopf gefüllt mit Ideen. Diese Energie ist unbezahlbar.

Meine Erkenntnis: Drucken ist gar nicht so scheiße, wie ich dachte. So bin ich lange an der Tiefdruckpresse hängen geblieben und habe filigrane Drucke mit Federn und Pflanzenteilen gedruckt und geprägt. Besonders spannend ist der Moment in dem man den Druckfilz anhebt um das Ergebnis zu bestaunen. Und kein Druck gleicht dem anderen! Ich brauche dringend eine Tiefdruckpresse in meiner Werkstatt um weiter zu drucken.

Anzahl der Kursteilnehmer mit Hühnern: 3

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