Feuer, Wasser, Erde, Luft ... Wort & Form

 

Der Workshop "Wort & Form – Schreiben an ungewöhnlichen Orten" von Kalligrafin Birgit Nass und Autorin Stephanie Freienstein, fand auf dem schönen Ellernhof in Ellringen statt. Diesmal ging es darum nicht nur schön zu schreiben und sich kreativ aufzuladen und auszutoben, sondern auch selbst zu texten. Dafür bot der Seminarhof mit seinem schönen und abwechslungsreichen Gelände mit Wasser, Steinkreis und Tieren und einem hellen Seminarraum die perfekte Umgebung.


Thematisch haben wir uns durch die 4 Elemente gearbeitet, eine gute Basis für jeden. Dazu hatten wir an dem Wochenende noch das Glück, dass eine teilnehmende Yogalehrerin uns zwischendurch ganz wunderbar auf die Elemente einstimmte.


Das Luft-Projekt bestand u. a. darin aus den Ellernhof-Buchstaben neue Wörter zu legen – einige fanden fast 50! Unsere 5 Lieblingswörter kamen dann in ein »Elfchen«  – ein Gedicht aus 11 Wörtern – und in eine Collage, die später zu einem Mobile verarbeitet wurde. Ich habe ein eckiges und ein rundes gestaltet, aber noch keinen geeigneten – vor allem katzensicheren – Platz gefunden sie zu hängen.


Beim Erde-Projekt haben wir, im Steinkreis sitzend, gemeinsam kleine Geschichten geschrieben: jeder schrieb nur 1-2 Sätze und dann ging der Bogen weiter. Die Geschichte, die wir beendet haben, sollte dann in ein kleines Heft übertragen werden. Ich habe mein Heft mit Erde-Elfchen gefüllt, da ich dabei so auf den Geschmack gekommen bin. Mit dunkelbrauner wasserfester Tinte auf silbernes Papier zu schreiben war mein Highlight, es sieht toll aus. Wir haben in dem Abschnitt auch noch einen Stein beschrieben (Tinte oder Edding) und ich habe davon Details vergoldet.


Im Feuer-Projekt haben wir Zitronen-Tinte mit Feuer sichtbar gemacht, einen Vers von Laotse geschrieben, ein Detail davon vergoldet.
Und dann kam der Hammer: Wir sollten unsere so schön gestalteten Bögen ins Feuer geben. Alle schluckten, der Puls raste, Schweißausbrüche … es ist aber niemand zusammengebrochen ;-) Wer es nicht wollte, weil ihm sein Werk zu wertvoll erschien, hat es auch nicht getan.
Ich habe meinen Bogen verbrannt und dafür eine Feder bekommen auf der »Phoenix« steht. Die Erfahrung war spannend. Schließlich kann ich das, was ich da getan habe ja reproduzieren oder noch verbessern. Also kann ich das materielle Ergebnis auch loslassen. Es kam der Vergleich zur Bücherverbrennung, was ich nicht nachvollziehen kann. Schließlich entscheide ICH hier, dass ich etwas von MIR verbrenne und keine Diktatur. Die Asche sah sehr schön aus, hellgrau mit Goldflecken.
Wir haben noch eine Sammlung von Karten gestaltet, gelocht und an einen Ring gehängt mit Dingen, für die wir so richtig brennen. Die kann man nach und nach erweitern.


Unsere Inspiration für das Wasser-Projekt startete am Teich: Stephanie warf einen Stein in die Mitte und wir beobachteten die Ringe. Ein Zylinder wurde mit Wasser gefüllt und Birgit gab blaue Tintenwolken hinein. Wir haben dann einen Text geschrieben, der in jeder Zeile länger wurde. Auf dickes Aquarellpapier hat jeder seine Wellenringe gemalt. Die Bilder wurden erstaunlich unterschiedlich. Wichtig ist der richtige Zeitpunkt zum Aufhören. Wenn man immer wieder drübergeht mit dem Pinsel und der Pipette mit verschiedenen Blautönen, dann erhält man ein unstrukturiertes Gematsche. Also lieber mal abwarten, wie etwas im trockenen Zustand aussieht, was man noch als unfertig empfunden hat. Es ist oft interessanter. Unseren Text haben wir dann in die Kreisbewegung hineingeschrieben, entweder mit dunkler oder weißer Tinte, je nachdem was lesbarer war.

Habt ihr ein Lieblings-Element? Meins ist Wasser und das war schon immer so. Am und im Wasser passiert mit mir something magic.

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